Meine Olympus E-1 Story

Die Olympus E-1
Die Olympus E-1

Es gibt verschiedene Möglichkeiten alte digitale Kameras zu erwerben.

 

Das ist meine Olympus E-1 Story:

Im Sommer dieses Jahres war ich an einem meiner freien Tage mit dem Motorradgespann unterwegs. Ca. gegen 16.3o Uhr auf einem größeren Parkplatz eines Dorfes, dessen Name mir entfallen ist, machte ich eine kleine Pause. Während ich einen Keks genussvoll vor mich hin knabberte und dabei einen Schluck Tee trank, sah ich, dass am anderen Ende des Parkplatzes Stände aufgebaut waren. Hier muss wohl ein Flohmarkt gewesen sein, denn Händler waren gerade mit dem Einräumen ihrer Ware beschäftigt.

Nur noch sehr wenige Besucher waren dort. Ich war neugierig und ging schnurstracks auf die Stände zu. Wer weiß, dachte ich mir, vielleicht ist ja etwas Interessantes dabei. Es war der letzte Stand, den ich besuchte, als mir in einer Ecke eines Tisches eine Kamera auffiel. Es handelte sich um eine Olympus E-1. Sie fiel gar nicht weiter auf, lag da ein wenig vernachlässigt und verstaubt herum. Ich hätte nie daran gedacht,  solch eine Kamera auf einem Flohmarkt vorzufinden. Dann fragte ich den Händler, ob sie zu erwerben und ob sie voll funktionstüchtig sei. "Ja klar", meinte er etwas verdutzt. "Alles, was Sie hier sehen, können Sie kaufen", meinte er. "Und ich mache Ihnen noch einen guten Preis.", fügte er hinzu. Ja dann mal los, dachte ich mir und fragte nach seinem Angebot.

Nach ein wenig Feilschen und Hin und Her erwarb ich die Kamera mit Zubehör, wie Batteriegriff mit zwei dazu passenden Akkus und Ladegerät, für ganze 75,- €. Nicht schlecht, überlegte ich mir. 

Ein Risiko blieb: Testen konnte ich sie nicht, da der Akku im Batteriegriff nicht geladen war. Ich wusste auch nicht, wie viel Auslösungen sie hatte und ob alles so reibungslos funktioniert, wie mir der Händler zusicherte. Das Einzige, was ich sehen konnte, war, dass sie ein wenig Pflege bedurfte. Ansonsten sah alles ganz gut aus. Trotzdessen hatte ich ein gutes Bauchgefühl bei dieser Aktion und hatte auch nicht den Eindruck, dass mich der Mann übers Ohr hauen wollte und so ließ ich mich schließlich auf den Deal ein.

 

Zuhause angekommen hatte ich es eilig, sie auszuprobieren. Nachdem ich einen der Batteriegriff-Akkus aufgeladen hatte, prüfte ich die Kamera auf ihre Funktionstüchtigkeit: Es war alles in bester Ordnung! Was ich noch dringend tun musste, war eine Sensor- und Spiegelreinigung per Hand vorzunehmen.

Dafür wollte ich mir aber die nötige Zeit lassen.

Und übrigens: Ich habe herausgefunden, dass die Olympus nur etwas mehr als 13.000 Auslösungen beim Kauf hatte.

 

Es hat zwar ein wenig gedauert, aber mittlerweile habe ich die Kamera gereinigt und mir noch zwei zusätzliche normale Akkus besorgt. Jetzt halte ich sie in den Händen und finde es großartig, solch ein Schmuckstück für relativ kleines Geld ergattert zu haben. Ich war mit ihr bereits unterwegs und das sind die ersten Bilder, die ich mit der Olympus E-1 aufgenommen habe:

(INFO: Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern)

 

 

 

Der erste Schnee in Triberg:

 

Im Hintergrund: Das verschneite Triberger Ehrenmal
Im Hintergrund: Das verschneite Triberger Ehrenmal
Das verschneite Triberg (Turm der St. Clemens Kirche)
Das verschneite Triberg (Turm der St. Clemens Kirche)

 

 

Für Fotobegeisterte habe ich noch einen interessanten Bericht über die Olympus E-1 entdeckt, den ich hier vorstellen möchte...

 

Olympus E-1

Olympus zählt zu den Herstellern, die bereits im analogen Zeitalter mit Spiegelreflexkameras (Serien „PEN“ und „OM“) erfolgreich waren. Daher war das Know-How bereits vorhanden, um auch digitale Spiegelreflexkameras zu bauen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern baute Olympus zunächst aber keine Systemkameras, sondern baute die Objektive fest ein. So entstanden die C-1000, C-1400, C-2500, E-10 und E-20.

Die E-1 war daher für Olympus ein großer Schritt: Erstens war sie Olympus‘ erste DSLR mit Wechselobjektiv, zweitens zielte sie durch Bauweise, Preis und Funktionsumfang ganz klar auf (semi-)professionelle Fotografen und drittens war sie das erste Produkt, das den von Olympus gemeinsam mit Kodak entwickelten Four-Thirds-Standard umsetzte.

Die Kamera erarbeitete sich rasch den Ruf, auch aufgrund des sehr guten Objektiv-Lineups ausgezeichnete Bilder zu liefern. Zudem galten das robuste Gehäuse und die eingebaute Mechanik als nahezu unzerstörbar. Nicht einmal Spritzwasser konnte der Kamera etwas anhaben, weil Gehäuse und auch ein Teil der Objektive dagegen abgedichtet waren.

Die E-1 hat ein auffälliges Design, weil das Objektiv ganz am Rand des Gehäuses sitzt. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, weil so beim Blick in den Sucher die Nase am Gehäuse vorbeigeht und nicht am rückwärtigen Bildschirm plattgedrückt wird. Außerdem sitzen so fast alle Bedienelemente rechts des Objektivs und sind per rechtem Daumen oder Zeigefinger erreichbar. Für die meisten Einstellungen hat Olympus eigene Tasten vorgesehen. Um einen Wert zu verstellen, muss die entsprechende Taste festgehalten und eines der beiden Einstellräder gedreht werden. Bei manchen Tasten muss man die Finger etwas verbiegen, dafür geht es erfreulich schnell. Bedienkonzept und Gehäuselayout waren jedoch nicht wirklich neu. Die Vorgängermodelle E-10 und E-20 sehen nicht nur sehr ähnlich aus, auch die Tasten und Räder finden sich fast alle in gleicher Funktion an den gleichen Stellen.

Grundsätzlich war der Ansatz des Four-Thirds-Standards sehr lobenswert, für Digitalkameras ein komplett neues Objektivbajonett mit speziell gerechneten Objektiven zu entwickeln. Dadurch konnten die Besonderheiten von Bildsensoren im Vergleich mit Filmmaterial optimal berücksichtigt werden. Die Kehrseite der Medaille war, dass die Käufer einer E-1 nicht auf bereits vorhandene Objektive zurückgreifen konnten. Anwendern von Canon- oder Nikon-Analog-SLRs machte man den Umstieg so nicht leichter. Eine weitere Hürde war die Entscheidung für einen ziemlich kleinen Sensor, der nur ein Viertel der Fläche eines Sensors im Kleinbild-Format hat. Das beeinflusst das Rauschverhalten und obwohl sich die E-1 hier keine auffallende Blöße gegenüber Mitbewerbern mit größerem Sensor gibt, standen Four-Thirds-Kameras diesbezüglich immer unter besonderer Beobachtung.

Auch aus heutiger Sicht ist die E-1 eine professionelle Kamera ohne Schnickschnack, allerdings mit sehr geringer Sensorauflösung von 5 Megapixeln und arg niedrigauflösendem Bildschirm.

(Quelle/Text aus: https://www.digicammuseum.de/kameras/detailansicht/kamera/Kamera/show/e-1/)

 

 

"Wer sich für die Natur keine Zeit nimmt, wird sie auch nie richtig verstehen lernen."

(Homepageherausgeberin, *1966)

 

 


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