Ein eisiger Morgen an der Brigach

(INFO: Alle Fotos wurden mit einer Nikon D200 aufgenommen und lassen sich durch Anklicken vergrößern. Folgendes Objektiv wurde verwendet: Tokina AT-X PRO SD 12-24mm F4 (IF) DX)

Der Schnee, der Anfang Januar gefallen war, währte nicht lange. Die Temperaturen stiegen. Es folgte eine regenreiche Zeit. Die Brigach trat über ihre Ufer. Einige Flächen der umliegenden Felder konnten die Wassermengen nicht mehr aufnehmen. So entstanden "Seenlandschaften" unterschiedlicher Größe. Die Situation beruhigte sich schließlich, als der Dauerregen endlich endete: Die Brigach zog sich recht schnell wieder in ihr altes Flussbett zurück.

Eine Kältephase erfasste das Land. Die frostigen Nächte und die kalten Tagestemperaturen ließen die auf den Feldern übriggebliebenen Wasserareale zu großen Eisflächen gefrieren.


 

Es ist Mitte Januar. Ich schaue aus dem Fenster. Ein wundervoller Wintertag beginnt. Die Sonne wird gleich aufgehen. Ich mache mich mit meiner Kamera auf den Weg. Ich habe vor, mich in der unmittelbaren Nähe des fließenden Gewässers aufzuhalten. Das vormals hochstehende vertrocknete Schilfgras an den Uferrändern ist durch das Hochwasser umgeknickt worden. Andere Gräser sind in sich zusammengefallen. Zudem hat der Frost den Boden hart werden lassen. Gute Bedingungen also, um den Fluss aus einer kürzeren Distanz zu betrachten und eine gute Möglichkeit hier Fotos aufzunehmen. Solch eine passende Gelegenheit möchte ich mir keinesfalls entgehen lassen. An einer Brücke, die über den Fluss führt, steige ich schließlich an einer geeigneten Stelle die Böschung hinab und halte mich in der Nähe der Brigach auf. Ein Baum wurde vor Kurzem gefällt und fristet nun an den Rändern des Ufers sein totes Dasein.

 

Ein gefällter Baum in der Nähe der Brigach
Ein gefällter Baum in der Nähe der Brigach

 

Ein leichter Dunst steigt über dem Fluss auf. Der Himmel ist durch die aufgehende Sonne gelborange gefärbt. Die Farben spiegeln sich im Wasser des Gewässers wider.

 

Die Brigach an einem schönen Wintermorgen: 


So nah an den Ufern bin ich bisher noch nicht gewesen. Der frostige Boden erlaubt mir in Bereiche vorzudringen, die unter normalen Umständen nicht so leicht zu erreichen sind. Ich gehe unter der Brücke hindurch und schaue mich dort ein wenig um. Ein Biber scheint hier sein Unwesen zu treiben, denn der Baumstamm einer Weide wurde angenagt. Sicherlich wird dieser wiederkehren, um seine Holzarbeiten weiter fortzuführen. Wahrscheinlich wird es nicht sehr lange dauern, bis Teile dieses Baumes gefällt sein werden.

Ich verlasse dieses Areal und wandere weiter nach Brigachtal-Klengen, wo ich dem Fuß- und Fahrradweg Richtung Beckhofen folge. Hier habe ich wieder die Möglichkeit, näher ans Flussufer zu gelangen. Ich überquere die Feldflächen. Die Grashalme der Wiesen sind von einem weißen frostigen Mantel umgeben. An einer Stelle, wo das Wasser nicht mehr aufgenommen werden konnte, hat sich eine größere Eisfläche gebildet. Es knirscht und knackt ein wenig unter meinen Füßen.                                                                                                              ▼

 

Eine größere Eisfläche hat sich in der Nähe des Brigachufers gebildet
Eine größere Eisfläche hat sich in der Nähe des Brigachufers gebildet
Die Brigach
Die Brigach
Der Stamm der zweiten Weide wurde im hinteren Bereich von einem Biber angenagt
Der Stamm der zweiten Weide wurde im hinteren Bereich von einem Biber angenagt

 

►Schaut man über die Ufer auf das Land, so blickt man auf Brigachtal-Überauchen. Am Horizont geht gerade der Mond unter. 

 

Blick auf Überauchen - Am Horizont geht der Mond unter
Blick auf Überauchen - Am Horizont geht der Mond unter

 

An diesem Morgen sind einige Entenvögel auf dem Fluss zu beobachten. Sie sind meist sehr scheu. Erblicken sie in ihrer Nähe einen Menschen, so versuchen sie sich schnell zu verstecken. Nur sehr wenige sind an Menschen gewöhnt. Diese lassen sich durch ihre Erscheinung nicht stören.

 

Dieser Erpel ist wohl an Menschen gewöhnt
Dieser Erpel ist wohl an Menschen gewöhnt

 

Ich begleite weiterhin den Fluss an seinen Rändern. Die Sonne erhellt zunehmend den Tag. Ich bleibe des Öfteren stehen, beobachte die Landschaft und mache einige Aufnahmen. Dort, wo die Strahlen des Sonnensterns das Gewässer berühren, steigt Dunst auf. An den Stellen, wo Äste das Wasser streifen, haben sich Eiskristalle gebildet. Manche gleichen glitzerndem Kristallglas.

Es ist still hier. Lediglich das Rauschen und das Säuseln des fließenden Wassers ist zu hören. Ich könnte Stunden hier verweilen, aber es ist einfach zu kalt, um länger stehen zu bleiben.

Ich schieße noch einige Fotos und entschließe mich dann die Ufer zu verlassen. Über zwei Stunden bin ich an diesem herrlichen eiskalten Morgen unterwegs gewesen.

Nun wird es Zeit, sich aufwärmen zu gehen...

 

Winteridylle an den Ufern der Brigach an einem eisigen Morgen:

(INFO: Einige Fotos werden in Farbe & SW präsentiert.) 

 

Zum Foto-Blog
Zum Foto-Blog