Auf der Suche nach der Sonne

Die Pflanze, die die Sonne in ihrem Namen trägt
Die Pflanze, die die Sonne in ihrem Namen trägt

 

Es ist wieder recht grau heute, als ich mit meiner Kamera auf den Feldern im Selfkant auf Tour bin. Die Wolkendecke erlaubt unserem wärmenden Stern nur ein milchiges Durchscheinen. Trotzdem bin ich auf der Suche nach der Sonne. Und wer kann mir nicht besser die Sonne nahe bringen als die Pflanze, die die Sonne in ihrem Namen trägt: Die Sonnenblume? Es gibt hier und dort Streifen, die Felder voneinander abgrenzen, wo zur Zeit diese herrlichen Blumen wachsen und blühen.

 

Die Blume ist eine Art aus der Gattung der Sonnenblumen (Helianthus) innerhalb der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Es gibt klein- bis großwüchsige Arten, die bis zu ca. 5m groß werden können.

 

Die Sonnenblume kommt eigentlich aus Südamerika. Spanische Seefahrer brachten sie mit nach Europa. Dort fand man bald heraus, dass sie nicht nur schön anzuschauen, sondern auch eine wirklich nützliche Pflanze ist. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die Sonnenblume in Russland und bald in ganz Osteuropa zur Ölgewinnung angebaut. Selbst heute noch sind die größten Anbaugebiete in Osteuropa sowie in Frankreich und Nordamerika zu finden.

 

(INFO: Die Fotos wurden mit einer Nikon Coolpix P7100 aufgenommen & lassen sich alle durch Anklicken vergrößern)

Sie richten ihre Blüte nach der Sonne aus
Sie richten ihre Blüte nach der Sonne aus

 

Für Insekten und Vögel sind Sonnenblumen das reinste Schlaraffenland. Bienen und Hummeln kann man an den Blüten besonders häufig beobachten. Sie sammeln Pollen und Nektar, den die Sonnenblumen reichlich produzieren. Sind die Blüten verblüht, reifen die Kerne und ziehen Singvögel an. Besonders Meisen und Stieglitze fressen sich mit den fetthaltigen Sonnenblumenkernen ein dickes Winterpolster an.

 

Ungeduldige können Sonnenblumenkerne im März schon in Pflanztöpfen vorziehen. Ab Mai dürfen sie dann auch direkt ins Beet gesät werden. Man sollte darauf achten, dass zwischen den Kernen reichlich Abstand ist. Sonnenblumen brauchen viel Sonne und haben einen hohen Nährstoffbedarf. Ihre Blütezeit ist durchgehend von Juli bis Oktober. Sie säen sich selbst wieder aus, so dass sie im nächsten Jahr von selbst aus der Erde sprießen.

 

Eine Kohlmeise auf einer verblühten Sonnenblume
Eine Kohlmeise auf einer verblühten Sonnenblume

 

Die Sonnenblume sieht nicht nur aus wie eine Sonne, sie gehört auch zu den Pflanzen, die sich nach der Sonne ausrichten können. Im Italienischen heißt sie beispielsweise "Girasole", also die, die sich nach der Sonne dreht.

Die jungen Pflanzen machen das, indem sie während der Wachstumsphase den Stoff "Auxin" produzieren. Dieser sorgt dafür, dass die Pflanze auf der beschatteten Seite tagsüber ein winziges bisschen schneller wächst. Wissenschaftler nennen diese Fähigkeit "Heliotropismus". Nachts dreht sich die Blüte wieder zurück nach Osten, um den Sonnenaufgang zu erwarten. Bei ausgewachsenen Sonnenblumen funktioniert diese Vorgehensweise nicht mehr - sie schauen deshalb immer nach Osten.

 

 

Sonnenblumenkerne sind die Samen der Sonnenblume. Sie bestehen zur Hälfte aus hochwertigem Öl und enthalten neben Eiweiß außerdem Lezithin und Vitamine. Sonnenblumenkernöl ist besonders gesund, da es zu zwei Drittel aus ungesättigten Fettsäuren besteht. Diese Fettsäuren muss unser Körper mit der Nahrung aufnehmen, da er sie nicht selber herstellen kann. Aus Sonnenblumenkernen lassen sich  Speiseöl oder Margarine gewinnen.

 

Auch als Knabberei schmecken Sonnenblumenkerne gut. Und das Beste: Man darf beim Knabbern wegen der vielen gesunden Inhaltsstoffe ein wirklich gutes Gewissen haben!

(Quelle/Text: https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/pflanzen/)

 


 

Ich mache mich langsam wieder auf meinen Nachhauseweg. Dabei komme ich an einem Rapsfeld vorbei, wo unterschiedliche Rapssorten (vornehmlich weißer Raps) zurzeit blühen. Die Pflanzen senden einen betörenden Duft aus. Diverse Wildbienen und einige Schmetterlinge bedienen sich an dem natürlichen Speiseplan. Unter anderem flattert ein wunderschöner Distelfalter umher. Er scheint ein Exemplar der jüngeren Generation zu sein: Seine Flügel sind kräftig bunt und unversehrt. Es tut gut ihm zuzuschauen. Während ich ihn beobachte, wie er von einer Blüte zur anderen leicht durch die Lüfte schwebt, überkommt mich ein Gefühl des Wohlseins und der Leichtigkeit.

Was will ich mehr? Wohl dem Menschen, der die Sonne und die Leichtigkeit in seinem Herzen trägt, denn auch an solchen grauen Tagen wie heute, kann ihm keiner den Tag betrüben...

 

 

"Wer sich für die Natur keine Zeit nimmt, wird sie auch nie richtig verstehen lernen."

(Homepageherausgeberin, *1966)

 

 


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