Auf den Feldern entlang des Rodebachs

Der Feldpfad
Der Feldpfad

 

 

 

Nach einem nebligen Beginn hat sich doch noch ein toller Frühlingstag entwickelt.

Ich bin auf den Feldern des Selfkants in der Nähe des Rodebachs unterwegs. Hier gedeihen besonders Rote Taubnessel und Löwenzahn prächtig und sorgen für Buntes auf den grünen Wiesen und Böschungen entlang des Baches. Auch das langsame Heranwachsen des Wiesen-Fuchsschwanzes, eines hier häufig anzutreffenden Süßgrases, lässt sich beobachten. Wilde Kirschen tragen ihre Blüten und ziehen bis zu ihrem Verblühen Wildbienen zum Festschmaus an.

Der Bach plätschert ruhig vor sich hin und besänftigt die Seele.

 

(Alle Bilder wurden mit eine Sony Alpha 300 aufgenommen & lassen sich durch Anklicken vergrößern)

 

 

 

 

Seelenbaumel-Zeit:

 

 

◄ Auf den Feldern stehen stattliche Bäume.

Unter ihnen findet man auch tote vor, die wie große hölzerne Gerippe aus der Landschaft herausstechen und ins Auge fallen.

Eine tote Pappel fällt mir besonders auf. Ich nähere mich ihr und fotografiere sie aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie muss mal riesig gewesen sein. Unter ihr spüre ich förmlich, wie klein ich doch als Mensch bin.

 ▼

Wie klein der Mensch doch ist
Wie klein der Mensch doch ist

 

Gerippe & die mächtige tote Pappel:

 

 

Weiter auf meiner Tour entdecke ich Gewächse, deren Köpfe zapfenartig aussehen. Es ist eine neue junge Generation von Ackerschachtelhalmen, die dort langsam ans Licht kommt.

Der Name Ackerschachtelhalm bezieht sich sowohl auf den Standort, an dem das Wildkraut zu finden ist, als auch auf das Aussehen der Pflanze: Ackerschachtelhalme wachsen bevorzugt auf Äckern und weisen einen in sich geschachtelten Aufbau der Stengelglieder auf. Die alternative Bezeichnung Zinnkraut geht auf die frühere Verwendung der Pflanze zurück: man verwendete das Farngewächs, um Zinngeschirr und andere Utensilien aus Zinn damit zu putzen und zu polieren. Die zu den Farnen gehörende Pflanze ist eine bedeutende Heilpflanze gegen Gelenkschmerzen und Harnbeschwerden.

Der Ackerschachtelhalm erinnert optisch an Nadelbäume. Die „Blätter“ fühlen sich hart an und wachsen leicht buschig am Stiel. Aufgrund der Ähnlichkeit mit borstigen Pferdehaaren und dem buschig-schwanzartigen Aussehen wurde der botanische Name des Ackerschachtelhalms gewählt: Pferdeschwanz = Equisetum.

 

Der Sporenstand des Ackerschachtelhalms:

Der Ackerschachtelhalm ist der wohl wichtigste Vertreter der Familie der Schachtelhalme (Equisetaceae). Diese Pflanzenfamile bevölkert seit seit etwa 400 Millionen Jahren die Erde.                                                                                          ►

 

Das Sporophyll des Zinnkrauts
Das Sporophyll des Zinnkrauts

 

Verwendung als Heilkraut:

Nasenbluten, Arthrose, Rheuma, Gicht, Rachenentzündungen, Halsbeschwerden, Blasenentzündungen

 

 

Die genaue Herkunft zu bestimmen, ist damit kaum möglich, da die Kontinentalmassen zu jener Zeit vollkommen anders gestaltet waren als heute. Vermutlich stammen sie aus dem damaligen Kontinent Gondwana. Der Ackerschachtelhalm ist heute auf der gesamten Nordhalbkugel anzutreffen und kommt zudem als Neophyt (eingeschleppte Art) vereinzelt in einigen Ländern der Südhalbkugel vor (z.B. Neuseeland). Die Pflanze gilt mitunter als lästiges Ackerunkraut.

Auch wenn der Ackerschachtelhalm namentlich vorrangig auf Äckern zu finden ist, gedeiht die Pflanze auch an Bahngleisen, auf Wiesen und an Wegrändern genauso gut wie auf Brachflächen.

Der häufig auch als Zinnkraut bezeichnete Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), gehört botanisch zu den Farnen. Er gehört desweiteren zur Ordnung der Schachtelhalmartigen (Equisetales), die geobotanisch mit zu den ältesten Landpflanzen der Erde zählen. Fossilien haben ergeben, dass es Schachtelhalmarten in der Vergangenheit gab, die Wuchshöhen von über 30 Metern erreicht haben.

Heute sind mehr als 20 verschiedene Arten aus der Familie der Schachtelhalme (Equisitaceae) bekannt...

Der Ackerschachtelhalm ist eine ausdauernde Pflanze, die stets in zwei unterschiedlichen Generationen vorkommt. Die den meisten bekannte Generation ist die so genannte Sporophyten-Generation, die als etwa 10 bis 60 cm lange Pflanze mit hellgrünen bis grünweißen nadeligen Trieben (Wedel) erscheint.

Die Pflanze bildet keine Wurzeln im eigentlichen Sinne aus. Im Boden ist sie durch ein Rhizom befestigt, welches Tiefen bis zu 2 Meter erreichen kann. Ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal ist die Mittelachse bzw. Sprossachse. Die Sprossachse am ersten Seitentrieb ist grundsätzlich länger als die erste Sprossachse am Haupttrieb.

Da der Ackerschachtelhalm ein klassisches Farngewächs ist, bildet dieser auch keine Blüten aus. Die Fortpflanzungsorgane der Pflanze erscheinen als sogenannte Sporenähren, die meist im Mai (durch die Klimaerwärmung auch früher möglich) zum Vorschein kommen. Die Sporenähren, auch als Sporentriebe bezeichnet, sind stets braun bis bräunlich gefärbt, aufrecht wachsend und fast immer zapfenförmig. Die Ausbreitungseinheiten werden hier als Sporen bezeichnet (im Gegensatz zu Samen bei den Blütenpflanzen). Die Laubtriebe sind gegenüber der Sporenähre steril, d.h. sie enthalten niemals Sporen.

 

(Quelle/Text: www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Ackerschachtelhalm.html)

 

 


Wo der Saeffelbach (auf dem Foto li.) in den Rodebach (auf dem Foto re.) mündet
Wo der Saeffelbach (auf dem Foto li.) in den Rodebach (auf dem Foto re.) mündet

 

 

Bei meiner Wanderung durch die Felder sehe ich plötzlich einige Rehe aus einer Gruppe von Bäumen weglaufen. Zwei Rehböcke bleiben jedoch plötzlich stehen, beobachten mein Handeln für kurze Zeit und geben mir so die Gelegenheit, wenige Fotos von ihnen aufzunehmen. Schließlich suchen sie dann doch den anderen folgend das Weite.

 

Die Rehböcke:

Zurzeit immer wieder zu sehen: Die Große Sternmiere
Zurzeit immer wieder zu sehen: Die Große Sternmiere

 

 

 

Zuhause angekommen fällt mir Goethes Satz ein, der so gut in die jetzige Jahreszeit passt:

 

Die Natur schafft ewig neue Gestalten; was da ist, war noch nie, was da war – kommt nicht wieder – alles ist neu und doch immer das Alte.“

 

 

Wie recht er doch hat....

 

 

"Wer sich für die Natur keine Zeit nimmt, wird sie auch nie richtig verstehen lernen."

(Homepageherausgeberin, *1966)

 

 


Fotografieren im Westen-meine Fotowelt