"Wild West"

In der Natur zuhause
In der Natur zuhause

 

 

 

 

 

 

Willkommen im

WILD WILD WEST!

 

 

 

 

(Alle Fotos wurden mit einer Panasonic Lumix DMC-FZ150 gemacht &

können durch Anklicken vergrößert werden)

 

Ich bin in der Natur unterwegs. Mit meiner Kamera bin ich nun auf der Jagd nach neuen Fotomotiven. Ich bin in der Region des Selfkants auf Tour. Meine Ziele sind ein naturbelassenes Waldareal, ein bewirtschafteter Waldbereich und ein Erlenbruchwald. Es sind typische Waldgebiete, die man in der hiesigen Region verteilt vorfindet. Die drei unterschiedlichen Waldtypen unterscheiden sich deutlich voneinander. Bruchwälder sind nasse und über eine längere Zeit überflutete und sumpfige Wälder. Der bewirtschaftete Wald, den ich besuche, ist jung. Die angepflanzten Bäume stehen unnatürlich in Reih und Glied. Ältere Bäume und ein paar übriggebliebene Baumstümpfe sind nur gelegentlich aufzufinden. Das genaue Gegenteil bildet der naturbelassene Wald: Bäume dürfen hier alt werden und sterben. Abgeknickte und umgestürzte Bäume sowie herabgefallenen Äste säumen den Waldboden und sorgen für Artenvielfalt.

 

Der naturbelassene Wald:

 

Das Ganze gleicht einem unaufgeräumten Haushalt: Äste, Wurzeln, tote Stämme, Baumstümpfe, abgeknickte Bäume sind das Salz in der naturbelassenen "grünen Suppe". Efeu rankt sich an den Bäumen hoch und bahnt sich seinen Weg ins Licht. Verschiedene Arten von Baumpilzen sind hier vorzufinden, die den Abbauprozess der Tothölzer beschleunigen. Wurzeln dienen als schönes Lebensareal für Pflanz- und Tierwelt.

 

 

In dem unberührten Waldstück fallen die mit viel Efeu ummantelten Bäume und ein besonderer Baumpilz, das Judasohr, auf.

 

WISSENSWERETES ZUM:

  • Efeu ( Hedera helix): Der Efeu ist ein immergrüner Kriech- und Kletterstrauch. Seine fast dreieckig ledrigen Blätter sind dunkelgrün und weisen eine weiße Äderung auf. In Wäldern oder anderen schattigen Stellen kriecht der Efeu am Boden, steigt dann mit seinen Haftwurzeln bis zu 20 m hoch an Bäumen oder Steinwänden empor. Seine Blüten sind unscheinbar, klein, grünlich gelb und treten in Dolden auf. Im vollen Sonnenlicht bildet die Pflanze ganz anders gestaltete Blätter aus. Sie sind fast herzförmig und nicht weiß geädert. Auch tragen hier die Sprossen keine Haftwurzeln mehr. Die Blätter und die bitter schmeckenden Früchte sind giftig.                                                                                                                                                                                                                                            (Quelle: "Kosmos Naturführer für unterwegs", © 2014 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG, Stuttgart)
  • Judasohr (Auricularia auricularia-judae): Das Judasohr ist ein Winterspeisepilz und wächst bevorzugt auf Laubbäumen. Vor allem in der kargen Winterzeit ist er ziemlich leicht zu finden. Der bevorzugte Baum des Judasohrs ist der Holunder. Diesem verdankt der Pilz auch seinen besonderen Namen. Einer Sage nach soll Judas sich nach seinem Verrat an Jesus an einem Holunderbaum erhängt haben. Zudem ähnelt die Form des Pilzes einer Ohrmuschel. Besonders leicht zu entdecken sind die Pilze nach Regen. Hier ist das Judasohr voll Wasser gepumpt und ist oft um ein Vielfaches seiner ursprünglichen Größe gewachsen. Allgemein ist das Judasohr leichter an Wasserstellen, wie an Teichen oder Flüssen, zu finden. Über giftige Doppelgänger brauchen sich die Sammler/innen normalerweise keine Sorgen zu machen. Diese würden den Frost nicht überleben. Bei milden Wintern ist aber auch hier Vorsicht geboten. Unerfahrene Pilzsammler/innen sollten vorsichtig sein und sich Führungen mit Pilz-Experten anschließen. Außerdem ist es ratsam, die gesammelten Pilze von einem Experten prüfen zu lassen. Das Judasohr hat eine recht eigene Form und ähnelt der Form einer menschlichen Ohrmuschel. Das Aussehen kann sich aber auch verändern, wenn sich der Pilz mit Regenwasser vollgesogen hat.                                                                                                                                    *Gequollener Zustand: Bei Regen kann der Pilz drei bis neun Zentimeter groß werden. Er hat zudem ein lappenartiges oder ohrmuschelähnliches Aussehen. Er wächst an Stämmen und Ästen von Bäumen und ist nach außen gewölbt. Die Oberseite bei jungen Judasohren ist lila und geht in Kastanienbraun über.                                                                                                                                                                                                                                                                                              *Trockener Zustand: Sind die Pilze nicht mit Wasser vollgesogen, schrumpfen sie zusammen und werden hart. Auch sehen sie farblich meist dunkler aus. Sammeln kann man sie natürlich trotzdem.                                                                                                                                                                                                               Kulinarisch ist der Vitalpilz aus vielen Gerichten nicht mehr wegzudenken. Man kann ihn zwar auch roh essen, aber dann hat er keinen besondersintensiven Geschmack. Daher verfeinert er eher mit seiner knackigen Konsistenz chinesische Gerichte. Auch in Salaten, Suppen, Nudel- oder Reisgerichten ist er eine Bereicherung. Zudem macht er sich gut zu Fleisch und Fisch. Dem Judasohr werden viele positive Eigenschaften nachgesagt, die aber wissenschaftlich nicht bestätigt sind: Er soll u.a. entzündungshemmend wirken. 

    (Quelle: www.praxistipps.focus.de)

Efeu auf dem Weg ins Licht
Efeu auf dem Weg ins Licht
Das Judasohr
Das Judasohr

 

 

Ein bewirtschaftetes Waldareal:

 

Die Bäume sind in Reihe gesetzt. Ein paar ältere Exemplare sind stehen gelassen worden und bilden einen schönen Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Am Rande der Waldfläche ist stark verwittertes Totholz zu erkennen, das von Moospflanzen in Anspruch genommen wurde. Das Moos sorgt für einen geregelten Wasserhaushalt in der Natur. Das Totholz lässt sich, wenn man es in der Hand hält, ausdrücken. Wassertropfen kommen heraus. Hier kann man sehr schön erkennen, dass das tote Gehölz als Wasserspeicher dient und für das Überleben des Waldes in trockenen Zeiten immens wichtig ist: Bei Regen saugt es sich wie ein Schwamm voll, um dann in Trockenperioden das wertvolle Nass abzugeben.

 

 

Der Erlenbruchwald ist das letzte Ziel meiner Fototour. Da es sehr viel geregnet hat, ist es hier an manchen Stellen sehr feucht und sumpfig. Von Weitem fällt mir eine gelbblühende Insel auf. Ich bewege mich vorsichtig dorthin und entdecke die mittlerweile selten gewordene...

 

...Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris). Ihre Stängel sind hohl und können eine Höhe von ca. 15-60 cm erreichen. Die Laubblätter sind nierenförmig, glänzend und dunkelgrün. Die Blütenblätter sind gelb-glänzend - fast wie mit Klarlack überzogen - und innen dottergelb.                                                                                                  Die Blütezeit der Sumpf-Dotterblume ist von April - Juni. Sie kommt oft in Bruchwäldern vor und bildet vor allem in Erlenbruchwäldern größere Bestände. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Regenwasser. Wenn sich Wassertropfen in der Blütenschale sammeln, schwimmen die Pollenkörner zur Narbe. Die Pflanze ist schwach giftig. Ihr Anemonin wirkt ätzend, wird aber beim Trocknen abgebaut. Trotz bekannter Giftigkeit wurde sie früher als Butterfärbemittel verwendet.

(Quelle: "Welche Blume ist das?", © 2016, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG, Stuttgart)

 

 

Ich kehre mit vielen Bildern und schönen unvergessenen Eindrücken nach Hause zurück und merke beim Fotografieren immer wieder, wie schön unsere Region ist und welche wertvollen Schätze sie zu bieten hat....

 

Das typische Bild eines Erlenbruchwaldes
Das typische Bild eines Erlenbruchwaldes

 

"Wer sich für die Natur keine Zeit nimmt, wird sie auch nie richtig verstehen lernen."

(Homepageherausgeberin, *1966)

 

 


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