Von Moosen & Flechten

Ein Zeuge der Vergangenheit: Ein verbliebenes Gehäuse einer Bänderschnecke
Ein Zeuge der Vergangenheit: Ein verbliebenes Gehäuse einer Bänderschnecke

 

Die Nacht war kühl. Die Feldwiesen sind nass. Das Gras wird von Tausenden von Tropfen benetzt, die in der Sonne wie kleine Edelsteine funkeln. Es ist ein wunderschöner Frühjahrstag, als ich mit der Kamera früh morgens unterwegs bin.

Zum Ziel habe ich mir zwei kleine Naturschätze, die sich im Selfkant befinden, gemacht. Es handelt sich um kleine Waldareale, die seit längerer Zeit sich selbst überlassen wurden. Auf dem Weg dorthin passiere ich diverse Felder. Bäume, die den Weg säumen, werden teilweise von hellen Flecken in Anspruch genommen. Gleiches Bild trifft auf diverse Holzpflöcke zu, die die Felder voneinander abgrenzen. Es handelt sich um Flechten. Auf manch kleineren Arealen kreieren sie zusammen mit winzigen Moosinseln einen eigenen Kosmos, der einem Berg- und Talgebiet in Miniatur entspricht.

 ( Alle Bilder wurden mit einer Fujifilm Finepix X-S1 gemacht & lassen sich per Anklicken vergrößern)

 

 

 

Mit der Kamera auf Entdeckungsreise
Mit der Kamera auf Entdeckungsreise
Tropfenzauber
Tropfenzauber

 

 

Die Flechten (botanisch: Lichenes) sind Systeme aus Pilzen und Algen oder Cyanobakterien (früher: Blaualgen), die in einer Lebensgemeinschaft leben. Grund für diese Lebensgemeinschaft sind ungünstige Umweltbedingungen, in denen sich keiner alleine ernähren könnte (sog. Hunger-Symbiose).

Bei den Pilzen handelt es sich dabei überwiegend um Schlauchpilze, die sich bei etwa 1/6 aller Flechten eine Cyanobakterie und ansonsten eine Grünalge als Partner suchen. Flechten werden nach dem Pilz der Symbiose benannt, der den Hauptanteil und das Äußere der Flechte bildet und das Wachstum und die Zellteilungsrate der Alge regelt. Sie sind blütenlose Sporen-Pflanzen, deren Fortpflanzung und Vermehrung sich anders als bei Samenpflanzen durch Sporen und einen Generationswechsel vollzieht.

Flechten zählen zu den langlebigsten Lebewesen auf der Erde und können mehrere hundert Jahre alt werden (im Einzelfall sogar mehrere tausend Jahre). Sie wachsen sehr langsam und können sich nur schwer gegen das Überwuchern durch Pflanzen (z.B. Moose) wehren, die sie dann an der Photosynthese hindern.

Die Flechte wächst im Garten auf Baumrinde, Blättern, Felsen, Steinen und Trockenmauern oder auf dem Boden. Das häufigste Vorkommen haben Flechten an Baum-Arten mit basenreichen Rinden wie den Laubbäumen. Dazu zählen z.B. Ahorn (Feldahorn, Spitzahorn), Esche, Hainbuche, Nussbaum (Walnussbaum), Pappel, Ulme, Weide und Obstbäume wie der Apfelbaum.

Doch auch auf der sauren Rinde von Bäumen wie Bergahorn, Birke (Hängebirke), Buche (Rotbuche) und Erle (Schwarzerle) oder Nadelbäumen wie Fichte, Kiefer (Zirbelkiefer), Lärche und Tanne sind Flechten zu finden.

Wachsen Flechten auf Bäumen, wird diesen kein Schaden zugefügt unter der Voraussetzung, dass die Flechte den Baum nicht überwuchert und das Austreiben der Knospen verhindert. Sie sind keine Parasiten, nutzen den Baum als haltenden Untergrund und können ihn vor Pilzen und Bakterien schützen. Aus diesem Grund sollten Flechten nicht von Pflanzen entfernt werden. (Eine Ausnahme bilden da Obstbäume).

 

Eine Flechte ist keine Pflanze im eigentlichen Sinn, sondern ein Doppelorganismus aus

 

a) einer Nicht-Pflanze (Pilz) und einer Nicht-Pflanze (Cyanobakterie) oder

 

b) einer Nicht-Pflanze (Pilz) und einer Pflanze (Alge), der kleinsten Pflanze auf   der Erde.

 

Bei letzterem Organismus könnte man daher von einer Mischpflanze sprechen. In der Biologie wird die Flechte den Pilzen (Fungi) zugerechnet, die eine eigene Lebensform neben Tieren und Pflanzen darstellen. Flechten nehmen innerhalb der Pilze eine Sonderstellung ein und sind daher keine Pflanzen.

 


Die Trompeten- oder Fanfarenflechte
Die Trompeten- oder Fanfarenflechte

 

Von einer Lebensgemeinschaft profitieren sowohl die Pilze (die sog. Mykobionten) als auch die Algen und Cyanobakterien (die sog. Photobionten/Phytobionten):

Pilze nehmen zwar Wasser und Mineralstoffe aus dem Boden und ihrer Umgebung auf, sie können allerdings mangels Chlorophyll keine Photosynthese bewerkstelligen. Sie können somit aus anorganischen Stoffen (Licht, Luft, Wasser) keine organischen Stoffe aufbauen. Im Unterschied dazu sind Algen und Cyanobakterien zur Fotosynthese fähig. Sie können allerdings mangels Wurzeln kaum Wasser und Mineralstoffe aus der Umgebung aufnehmen und sind deshalb von schneller Austrocknung bedroht. In der Symbiose liefert somit der Pilz der Alge (bzw. der Cyanobakterie) Wasser, einen sicheren Halt auf seiner Oberfläche sowie Schutz vor schneller Austrocknung, Hitze und intensivem Licht. Umgekehrt versorgt die Alge (bzw. die Cyanobakterie) den Pilz mit organischen Stoffen (Zucker, Stärke) aus ihrer Photosynthese.

Somit ist beiden gedient, wenngleich Algen und Cyanobakterien mehr in die Lebensgemeinschaft einbringen, da sie alleine für die Ernährung zuständig sind.

Die entstehende Flechte hat keine Wurzeln und bezieht ihre Nährstoffe vom jeweiligen Photobionten (der Alge bzw. der Cyanobakterie) aus dessen Photosynthese und ihr Wasser aus der Umgebungsluft (z.B. Regen, Tau, allgemeine Luftfeuchtigkeit). Die Symbiose innerhalb der Flechte wird wieder aufgelöst, wenn sich die Umweltbedingungen für den einen der beiden Partner verbessern: Findet z.B. der Pilz plötzlich Umweltbedingungen vor, die für ihn vorteilhafter sind, als in der bisherigen Symbiose, dann verlässt er die Zweckgemeinschaft und der andere Partner (Alge oder Bakterie) geht unter.

 

Flechten haben gegenüber Blütenpflanzen Nachteile:

 

Flechten wachsen nur sehr langsam und sind dadurch nicht so durchsetzungsstark gegenüber schneller wachsenden konkurrierenden Pflanzen. Die Flechte hat keine Wurzeln und muss Nährstoffe und Wasser komplett und ungefiltert aus der Luft aufnehmen. Sie ist dadurch deutlich empfindlicher gegenüber Schadstoffen aus der Luft. Nicht zuletzt deshalb, weil Flechten ein Ausscheidungssystem fehlt, um giftige Schadstoffe wieder auszuleiten.

Eine Regeneration ist den Flechten dadurch nicht möglich und selbst schwach konzentrierte Schadstoffe sammeln sich so lange an, bis die Flechte untergeht. Hinzu kommt, dass Flechten im Winter ebenfalls wesentlich mehr durch Schadstoffe geschädigt werden als Blütenpflanzen. Sogar noch mehr als im Sommer. Denn während Blütenpflanzen im Winter ihre Photosynthese mehr oder weniger einstellen, gilt das nicht für die meisten Flechtenarten. Im Winter treten jedoch gehäuft sog. Inversionswetterlagen auf, bei denen die Luft mehr oder weniger "steht". Dabei vermischen sich die oberen wärmeren Luftschichten kaum mehr mit den kälteren unteren Luftschichten, weil diese eine höhere Dichte besitzen. In der Folge kommt es zu einer Ansammlung von Luftschadstoffen in den unteren Luftschichten begünstigt auch durch Heizemissionen von Gebäuden.

 

Flechten werden weltweit in ca. 25.000 Flechtenarten unterteilt, von denen ca. 2.000 Arten in Europa vorkommen. Die verschiedenen Flechtenarten können nach ihrer Wuchsform in drei Gruppen unterteilt werden in:

  • Blattflechten bzw. Laubflechten: flächige Gestalt und lockere Auflage auf dem Untergrund
  • Krustenflechten: dicht mit dem Untergrund verwachsen
  • Strauchflechten: strauchartige Gestalt mit Ast-Verzweigungen

 

Im Zusammenschluss als Flechte können Algen und Pilze an extremen Standorten vorkommen, in denen der Pilz oder die Alge alleine nicht existieren könnten. Die Symbiose öffnet also beiden neue Lebensräume. Aus diesem Grund sind Flechten seit Urzeiten auch Pioniere bei der Besiedlung neuer extremer Lebensräume wie z.B. felsigem Untergrund, der nach einem Vulkanausbruch oder dem Schmelzen von Gletschern entsteht.

Auf extremem Untergrund wie einem Felsen würden dem Pilz alleine dabei organische Nährstoffe fehlen und für die Alge wäre die Gefahr der Austrocknung zu groß. Auch in extremer Höhe oder Kälte und Hitze sind viele Flechten lebensfähig. Es gibt sogar Flechtenarten, die über mehrere Jahre hinweg extreme Trockenheit (z.B. bei Kälte) überdauern können, indem sie in eine Art Trockenstarre fallen. Sobald wieder Feuchtigkeit in der Umwelt verfügbar ist, erwacht die Flechte wie Dornröschen wieder zum Leben. Außerdem kann die Flechte auch Stoffe herstellen wie z.B. Flechtensäure, die weder Alge noch Pilz alleine herstellen könnten.Mit Hilfe dieser Flechtensäure können Flechten u.a. Gesteine in Feinsubstanz zersetzen und dadurch zur Bodenbildung auf Pionierböden beitragen. Der durch die Kombination dieser Feinsubstanzen mit Humus entstehende Boden kann dann Wasser speichern, das für die Ansiedlung von Pflanzen wichtig ist. Ihre Eigenschaften als Bodenpionier teilen sich Flechten mit Moosen, die als Pionierpflanzen auch bei wenig Licht Photosynthese betreiben können. Ferner mit der Kiefer, einem tiefwurzelnden Pionierbaum und Nadelbaum, der besonders sturmresistent ist.

Weitere Bodenpioniere wie die Flechten sind Birke und Sal-Weide, die speziell auf trockenen, nährstoffarmen Brach-Flächen und lehmigen Böden vorkommen und sich dort als Pionierbäume durchsetzen können.

 

Flechten sind auf eine hohe Luftqualität angewiesen und reagieren sehr sensibel auf Schadstoffe, weil sie Nährstoffe und Schadstoffe ungefiltert aus der Luft aufnehmen. Dadurch können sie sehr gut die Funktion von Bioindikatoren wahrnehmen, um Umweltverschmutzung (speziell Schwefeldioxid) und Schwermetalle am jeweiligen Standort anzuzeigen. Dementsprechend finden Flechten als "sensible Messgeräte" bei Umwelt-Untersuchungen Verwendung, in dem sie durch Veränderungen ihrer Lebensfunktionen bestimmte äußere Einflüsse anzeigen. Nicht umsonst findet man in der Innenstadt kaum Flechten und das Fehlen von Flechten kann auf den Grad von Luftverschmutzung in einem Gebiet hinweisen. Auch Atemwegserkrankungen bei Menschen treten gehäuft in Gebieten auf, in denen keine Flechten wachsen. Sie zeigen also auch den Gesundheitswert der Luft für den Menschen an.

Ihre Funktion als Bioindikatoren teilen sich die Flechten mit den Moosen und auch vielen Unkraut-Arten, die durch ihr Vorkommen den Zustand eines Bodens anzeigen können wie z.B. Feuchtigkeit, Säuregehalt oder Stickstoffgehalt.

Wegen Düngung, Immissionen, Luftverschmutzung, Zerstörung der Boden-Substrate und Verringerung der Luftfeuchtigkeit durch Gewässer-Regulierung sind gut die Hälfte von knapp 1.700 untersuchten Flechten in Deutschland gefährdet. Sie stehen auf der Roten Liste für gefährdete Pflanzen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn (NRW).

 

Moose & Flechten
Moose & Flechten

 

Wie die Flechten sind auch Moose (englisch: Bryophytes) blütenlose Sporenpflanzen, die sich durch einen Generationswechsel fortpflanzen. D.h. der Lebenszyklus und die Vermehrung von Moospflanzen besteht immer aus zwei aufeinander folgenden Generationen, die sich auch äußerlich unterscheiden. Dieser Nachweis geht auf den deutschen Botaniker Wilhelm Hofmeister (1824 - 1877) zurück, dem die Entschlüsselung der bis dahin unbekannten Fortpflanzung der Moose 1851 erstmals gelang. Moose besitzen keine Wurzeln, sondern Zellfäden (Rhizoide) und werden deshalb nur wenige Zentimeter hoch. Denn die Rhizoide dienen nicht der Leitung von Wasser, sondern haben eine reine Haltungsfunktion. Der Wasserhaushalt der Moose wird durch die Feuchtigkeit ihrer Umgebung bestimmt, d.h. sie können Wasser nur aus der Luft oder durch Niederschläge aufnehmen und mangels eines Wasserleitungssystems nicht aus dem Boden.

Moose zählen wie die Farn- und Flechtenarten zu den ältesten lebenden Pflanzen auf der Erde: Sie können mehrere tausend Jahre alt werden wie z.B. ein Fund von ca. 10.000 Jahre altem Rindenmoos in der Antarktis 1981 belegte.

Weltweit werden in der Bryologie, der Wissenschaft von den Moosen, ca. 16.000 verschiedene Moos-Arten unterschieden, wobei in Europa etwas über 1.100 vorkommen.

 

Unterteilt nach Wuchsform und Aufbau kann man nach folgender Liste drei wichtige Abteilungen der Moose bestimmen:

  • Hornmoose (Anthocerotophyta)

  • Laubmoose (Bryophyta)

  • Lebermoose (Marchantiophyta)

Hinweise zur Übersicht:

Das Verhältnis verschiedener Moosarten zueinander und zu den Gefäßpflanzen (Tracheophyta) ist botanisch noch nicht abschließend geklärt.

Hornmoose sind nur selten in Deutschland bzw. in Europa anzutreffen (z.B. die Gattungen Notothylas oder Anthoceros) und die meisten Arten haben ihre Heimat in tropischen Klima-Gebieten.

 

Als unterste Bodenschicht spielen Moose neben Pilzen, Sauerklee und Haselwurz eine wichtige Bedeutung im Ökosystem. Sei es als Lebensraum, Versteck oder Nahrungsquelle für viele Insekten, Reptilien und Kleintiere wie Mäuse oder Igel. Viele Moosarten sind zudem von Bedeutung bei der Speicherung und langsamen Abgabe von großen Wassermengen in Heiden, Mooren, Wäldern und Wiesen bei Niederschlägen. Denn Moose können das Zigfache ihres Gewichts an Nebel-Nässe und Regenwasser speichern. Ohne die hohe Saugfähigkeit von Moos würde das Oberflächen-Wasser schneller abfließen, anstatt langsam im Boden zu versickern. Der Boden würde vom Regen allmählich ausgewaschen werden und eine Bodenerosion wäre die Folge. Außerdem sind viele Moosarten in der Lage, Nährstoffe aus dem Niederschlag zu filtern und ihrer Umgebung zur Verfügung zu stellen.

 

Moose wachsen in freier Natur auf Felsen, Steinen sowie auf Holz und auf der Baumrinde von Laubbäumen, Nadelbäumen oder Obstbäumen, ohne diesen als Parasiten zu schaden. Aus diesem Grund sollte Moos auch nicht von Pflanzen bzw. Gartenbäumen entfernt werden. Eine Ausnahme stellt die Pflege von Obstbäumen dar, bei der lockere Teile der Borke zusammen mit Flechten und Moosen entfernt wird, damit sich darunter keine Schädlinge ansiedeln können.

 

Moose sind natürlich vorkommende Zeigerpflanzen und Bioindikatoren, die Schadstoffe in der Umwelt und im Ökosystem anzeigen können:

Beispiele sind die Übersäuerung von Böden und Gewässern, der Schwefel-Gehalt in der Luft oder insbesondere Schwermetalle. Im Vergleich zu Samenpflanzen oder Farnen reagieren Moose auf Umweltverschmutzungen schneller, weil sie keine Wurzeln haben. Noch wichtiger ist, dass Moose Schadstoffe aus der Luft oder durch Niederschläge sehr gut mit ihrer relativ großen Oberfläche bezogen auf ihre Masse und Größe aufnehmen können. Diese Fähigkeit teilen sie mit anderen natürlich vorkommenden Zeigerpflanzen und Bioindikatoren wie Flechten und vielen Unkraut-Arten. Auch diese können durch ihr Vorkommen den Zustand von Böden anzeigen wie z.B. Feuchtigkeit, Säuregehalt oder Stickstoffgehalt.

Durch die intensive Forstwirtschaft und Landwirtschaft (z.B. Totholz-Beseitigung), Reduzierung von Feuchtgebieten, Schadstoff-Immissionen und das Absinken des Grundwasserspiegels sind viele Moose in ihrer Existenz gefährdet. Sie stehen deshalb unter Naturschutz. Auskunft über den aktuellen Gefährdungsgrad von Moos-Arten in Deutschland geben die Roten Listen der Landesämter für Natur und Umweltschutz in den jeweiligen Bundesländern.

Ebenso die Rote Liste für gefährdete Pflanzen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn (NRW).

 

Moose können an extremen Standorten vorkommen und sind seit Urzeiten Pionierpflanzen bei der Besiedlung neuer extremer Lebensräume wie z.B. Lehmboden, felsiger Untergrund oder verbrannter Boden. Bestimmte Moose können sogar über mehrere Jahre hinweg extreme Trockenheit (z.B. bei Kälte) überdauern, indem sie in eine Art Trockenstarre fallen. Sobald wieder Feuchtigkeit in der Umwelt verfügbar ist, erwacht das Moos wieder zum Leben und setzt sein Wachstum fort. Moose sind ferner Pionierpflanzen, weil sie im Unterschied zu Gefäßpflanzen auch bei sehr niedrigen Temperaturen und wenig Licht Photosynthese betreiben können. Die Eigenschaften als Bodenpionier teilt sich das Moos mit der Flechte, die als Pionierpflanze sogar extreme Standorte wie Felsen in großer Höhe besiedeln und diese mit ihrer Flechtensäure zersetzen kann. Ferner mit der Kiefer, einem tiefwurzelnden Pionierbaum, der besonders widerstandsfähig gegen Stürme ist. Oder auch mit der flachwurzelnden Birke und der Sal-Weide, die speziell auf trockenen, nährstoffarmen oder lehmigen Böden als Pionierbäume wachsen können.

 

Viele Moose wirken gegen Bakterien, Pilze oder Schnecken und eignen sich deshalb als alternative Pflanzenschutzmittel.

Besondere wirtschaftliche Bedeutung unter allen Moos-Arten haben die Torfmoose, die z.B. im Garten und in Gärtnereien zur Auflockerung und Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verwendet werden. Torf findet auch Verwendung als Blumenerde und Pflanzensubstrat für Kübelpflanzen und Topfpflanzen, weil sich Wurzeln darin besonders gut entwickeln: Denn Torf bzw. Torfmoos kann besonders viel Wasser speichern, weshalb es sich auch als Substrat beim Transport von Pflanzen anbietet.

In früheren Zeiten wurden Moos-Arten wie das Hängemoos, Torfmoos und Widertonmoos wegen ihrer stark aufquellenden Wirkung bei Feuchtigkeit als Material zur Abdichtung von Holzhäusern oder Holz-Booten geschätzt. Torf war außerdem bis zum 20. Jahrhundert ein wichtiger Brennstoff in der Industrie und für die Eisenbahn.

(Quelle Text zu Flechten & Moose: www.garten-treffpunkt.de)

 

Gut getarnt: Die versteckte Feder
Gut getarnt: Die versteckte Feder

 

 

 

Als ich mich schlussendlich in den beiden Waldarealen, die durch einen Weg voneinander getrennt werden, befinde, verliere ich mit und mit das Gefühl für Raum und Zeit: Ältere Bäume und abgebrochene, verwitterte Stämme stehen beieinander. Wie Säulen stehen die maroden Relikte da und erinnern an andere Tage, als die Energie noch in ihnen pulsierte. Hier lebt und stirbt man, hier nimmt und gibt man wieder zurück. Es ist ein nie endender Kreislauf des Lebens....

 

 

 

 

 

 

 

 

Wo Eile keine Rolle spielt:

(Alle Fotos können durch Anklicken auf das Kreuz vergrößert werden)

 

 

"Wer sich für die Natur keine Zeit nimmt, wird sie auch nie richtig verstehen lernen."

(Homepageherausgeberin, *1966)

 

 


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