Aprilwetter im Januar & Wildschweine im Revier

Manchmal ziehen kräftige Schauer über das Land
Manchmal ziehen kräftige Schauer über das Land

 

 

Es ist jede Menge Regen in den letzten Tagen heruntergekommen. Nun möchte ich mich wieder einmal bei den nahegelegenen Feuchtwiesenflächen umschauen.

Die Witterung gleicht einem winterlichen Aprilwetter. Von allem ist etwas dabei: Schauer, Sonne, dicke graue Wolken, blauer Himmel und Wind. Wenn dieser aufkommt, so sieht man schon von Weitem eine dunkle graue Wolkenwand auf sich zukommen und da dauert es nicht lange, bis dicke Regentropfen herabfallen. Zum Fotografieren ergeben sich somit gute bis sehr schlechte Bedingungen. Das Ganze verspricht sehr abenteuerlich zu werden.

 

Als mein Vierbeiner und ich das hiesige NSG betreten, werden wir von lautem Gesang gemischt mit lautem Geplapper überrascht. Ein älterer Fahrradfahrer kommt leicht schwankend von hinten angefahren: Er spricht laut vor sich hin, als er uns passiert und beschwert sich über die schlechten Wege. Ich bin froh, als er endlich an uns vorbeizieht. Das Ganze hat aber wohl ein in der Nähe befindliches junges Wildschwein aufgeschreckt und ich beobachte, wie es im Wald umher rennt. Mein Hund ist in völliger Alarmbereitschaft. Die Ohren ganz spitz und der Schwanz aufgerichtet wie eine Antenne beäugt er sehr genau, was da gerade geschieht. Meine Hündin ist ganz aufgeregt und möchte sogleich loslaufen. Zum Glück habe ich sie an der Leine. Ich sehe weiter, wie das Wildschwein wegläuft und gerade den Waldweg zum nächsten Waldstück überquert. Der Radfahrer hat Glück, denn es ist nur wenige Meter hinter ihm in das nächste Waldareal verschwunden. Der hat von der ganzen Szene nichts mitbekommen, denn er fährt weiterhin unbekümmert laut singend und quatschend durch die Gegend. Ob er wohl ein wenig zu viel getrunken hat? Nachdem sich meine Hündin langsam beruhigt hat und aus dem Modus: „Wow, ich habe ein Wildschwein gesehen!“ herauskommt, kann ich mich langsam dem widmen, was mich überhaupt hierhergeführt hat, nämlich das Fotografieren...

 

(Alle Bilder wurden mit einer Sony Alpha 37 gemach & lassen sich durch Anklicken vergrößern)

 

Neue Flächen stehen unter Wasser
Neue Flächen stehen unter Wasser

 

Der Boden im Erlenbruch steht teilweise unter Wasser, die Wassergräben haben sich gut gefüllt und die Feuchtwiesen haben sich ausgedehnt. Es sind einige grüne Areale hinzugekommen, die sich nun durch die großen Regenmengen zu neuen Wasserlandschaften formiert haben. Graugänse, Saatgänse, Blässgänse und eine Kanadagans haben sich hier eingefunden und ruhen sich aus und füllen ihre Bäuche. Auch das Schwanenpaar, das alljährlich die hiesigen Feuchtwiesen besucht, ist eingetroffen und fühlt sich sichtlich wohl. Ich beobachte und fotografiere die Tiere aus sicherer Distanz, um sie nicht zu stören. Immer wieder fängt es an zu regnen und zwingt mich dazu, die Kamera in den Rucksack zu stecken. Wenn die Sonne nach einem Schauer herauskommt, glänzt die Landschaft förmlich und die winterlichen Farben kommen richtig zur Geltung.

Es ist wunderschön ....immer wieder zieht es mich hierher.

 

Zugvögel, Feuchtwiesen, weites Land & winterliches Aprilwetter:

 

 

Ich begebe mich nun Richtung niederländische Grenze und beobachte eine Gruppe von Wacholderdrosseln, die mit ihrem ganz typischen Gesang in der Luft ihre akrobatischen Flüge präsentieren. Dass das immer so wunderbar funktioniert, ohne dass sich ein Vogel dabei in die Quere kommt, ist faszinierend anzuschauen.

 

Die "Wacholderdrosselbande" kurz vor der niederländischen Grenze:

 

 

Kurze Ausschau beim Nachbarn:

Farben in der Wintersonne
Farben in der Wintersonne

 

 

Ein Blick gen Himmel deutet darauf hin, dass es bald für eine längere Phase regnen wird … Es wird Zeit umzukehren und sich auf den Nachhauseweg zu machen.

 

Es war -wie immer- eine schöne, spannende und interessante Tour mit nicht alltäglichen Begegnungen und heute Abend wird meine treue vierbeinige Begleiterin von: „Wow, ich habe ein Wildschwein gesehen“ träumen.....

 

 

 

 

 

Der Heimweg nach dem Regen...:

 

Rückblickend kündigt sich bereits der nächste Regen an ... Zeit nach Hause zu gehen.
Rückblickend kündigt sich bereits der nächste Regen an ... Zeit nach Hause zu gehen.

 

"Wer sich für die Natur keine Zeit nimmt, wird sie auch nie richtig verstehen lernen."

(Homepageherausgeberin, *1966)

 

 


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